News: The Witcher auf Netflix - Aktuelle Neuigkeiten

geschrieben von Rapptor am 19.01.2018, 19:45 Uhr

Die jüngsten Neuigkeiten rund um die Witcher-Netflix-Serie haben wir nachfolgend einmal für euch zusammengefasst.

https://www.the-witcher.de/media/content/netflix01.jpg

Im Mai 2017 platzte die Bombe, als Netflix offiziell ankündigte, eine Witcher-Serie zu produzieren [Anm.: wir berichteten].
Im Dezember 2017 folgte dann die Info, dass Lauren S. Hissrich sich der Serie annehmen wird.
Seitdem überschlagen sich die Witcher-Fans förmlich. Primär herrscht in den Posts der Fans die Angst vor, die Serie wird - durch welchen Faktor auch immer - heftigst in den Sand gesetzt. Es gibt aber auch viel Zuspruch, aufmunternde Worte und natürlich jede Menge Neugier. Einige Interessante Fakten haben wir euch nun nachfolgend zusammengetragen.

Eines vorweg:
Es gibt nach wie vor weder einen Starttermin, einen Cast oder ein finales Drehbuch ;)
Auf diese essenziellen Informationen werden wir wohl noch ein Weilchen warten müssen.

Was es stattdessen gibt?

Eine Produzentin, die sehr fleißig twittert (und dabei das ein oder andere Detail preisgibt) und ein für die Serie sehr relevantes Interview mit Sapkowski, dem Autor und Schöpfer der Hexer-Welt.

Beginnen wir mit Lauren Schmidt Hissrich, der Dame, die als Showrunner/*in¹ maßgeblich für den Erfolg oder Misserfolg der Serie verantwortlich sein wird.
Hissrich ist derzeit sehr aktiv im Bereich Social Media. Vor allem auf Twitter schreibt sie sich aktuell fast täglich die Finger wund.

Natürlich gibt es bislang noch keine bahnbrechenden Neuigkeiten oder gar Spoiler. Wer aber aufmerksam ihre Posts verfolgt, konnte bislang schon einige interessante Punkte aufschnappen.

So bezeichnet sich Hissrich selbst definitiv als ausgesprochener Fan der Bücher. Die Spiele hat sie zwar gespielt (und findet diese auch großartig), mit PC-/Videospielen könne Sie aber allgemein eher weniger anfangen. Zumindest das hat sie also schon einmal mit Altmeister Sapkowski gemeinsam. Hissrich betont aber auch, dass die Hexer-Saga für jeden etwas anderes bedeutet und somit jeder die Möglichkeit habe, seinen eigene Realitätsflucht mit der Saga auszuleben.
Dies macht es natürlich aber um so schwerer, möglichst viele Leute mit der Serie zufriedenzustellen.
Man gebe sich aber alle Mühe um eine "großartige Serie" zu erschaffen.

Auf die Frage, wie sie erstmals mit den Hexer-Büchern in Kontakt gekommen sei, antwortete Hissrich via Twitter:

I came across the books first, or more specifically, a book — The Last Wish. (I’ve said this in an interview before, so it’s not a big secret but also don’t kill me: I’m not a gamer. I’m not that talented or dexterous. The last game I played was Legend of Zelda, circa 1988, with my older brother Erik. That is, until I was raving about the Witcher books and my friend Matt was like — what books? That’s a game! And now, well, I’m still not talented or dexterous so I’m better at watching than playing but I have done it...) The games are gorgeous. That’s idiotic, unnecessary to say, but also my true reaction. The books, though. *HEAD EXPLODED* Critics have pointed out that I don’t have fantasy experience in tv, which is true (though I’d argue it makes me work my ass off for it). But in literature I’m a huge fan. Always have been, from LOTR to Outlander to Narnia to Harry Potter (I have kids!) — at their core, what are all books if not fantasy? I was thrilled to find a new series (handed to me by a friend) And I immediately fell in love with the structure of The Last Wish the interstitials with Nenneke and Iola, the way we as the readers were being led down this non-chronological tale of a man and his monster adventures, realizing as we went that it was so much more than that. Structure is so important to me, in books but especially in tv Because without structural interest, a story falls flat — thank god these Witcher stories are so complex in their timeline and evolution! Me personally, I skipped from TLW to Blood of Elves because (cheater) I read ahead about Ciri and wanted to meet her! After that, I circled back to Sword of Destiny, and the rest just flowed from there. In summation — I’m grateful to my friend. I probably owe him a vacation, or at least some well-recommended vodka :)

Hissrich bezieht zudem häufig die Community ein, in dem sie viele Fragen - bspw. über deren Lieblingskapitel oder -Monster - stellt.
Darauf angesprochen erklärte sie:

Respect what others might want to see and hear and experience, and embrace that — if you’re open to it — you might find something new to love, too. The reason I ask so many questions of fans is because I want to learn more. I want to see more. I encourage you all to do the same.

Hissrich, die selbst bekennender Fantasy-Fan ist, vermisse zudem in Fantasy-Serien und -Büchern häufig den Blickpunkt einer starken weiblichen Protagonistin. Dies sei einer der vielen Punkte, welche Ihr an der Witcher-Reihe so gefallen, da die Frauen dort stark, unabhängig, mutig aber auch sinnlich, real und sowohl lustig als auch bitterböse sein können.
Ein weiterer Punkt, den sie an er Reihe liebe, seien die komplexen Sichtweisen: Man könne bspw. nicht einfach Monster als böse und Menschen als gut einordnen.

Eine - wie wir finden - besonders schöne Zusammenfassung von Hissrich ist folgende Aussage:

This is the best way to summarize it: I've read the books, I've listened to the books, I've played the games, I've watched others play the games, I've read reddits and fan sites and the whole internet backwards and forwards, I've immersed myself fully and completely, and I STILL don't know sometimes what Geralt or Ciri or Yen or whomever should do, or feel, or think in a given situation. I change my mind. I see it from the other perspective. Or more often, I see it both ways. As a writer, this is scary and nerve-racking and THE FREAKING BEST PART.
Because #TheWitcher isn't one thing. It's so many things, to so many people. Me included. That's what I love about it.

Die Tatsache, dass Hissrich also ganz augenscheinlich ein waschechter Fan ist, sollte uns alle schon einmal optimistisch in die Zukunft blicken lassen - in dem Wissen, dass kein hochdekorierter Star-Produzent ohne tieferen Einblick in die Materie oder die Wünsche der Fans über die Serie entscheidet, sondern stattdessen jemand, der die Buchreihe genau so am Herzen zu liegen scheint,. wie uns selbst.

Ein weiteres kleines Schmankerl ist ein von Hissrich gepostetes Foto, welches eine Karte der Witcher-Welt zeigt, welche bereits einige Markierungen enthält.

https://www.the-witcher.de/media/content/WitcherNetflix_Twitterpost_01.jpg

Es bleibt also weiterhin spannend in Hinsicht auf die anstehende Witcher-Netflix-Serie. Wir sind aber - nicht zuletzt wegen Hissrichs sympathischer Art und der Tatsache, dass sie selbst ein waschechter Fan ist - sehr positiv gestimmt.

Wie eingangs erwähnt, gibt es darüber hinaus auch noch eine kleine Neuigkeit im Bezug auf Andrzej Sapkowski und dessen Mitarbeit an der Netflix-Serie, worüber es im Internet bereits die wildesten Gerüchte und Spekulationen gab.
Die portugiesische Webseite jpn.up.pt veröffentlichte jüngst ein Interview mit dem Schöpfer von Geralt und Co.
Wir haben dieses Interview einmal für euch übersetzt.
Ob Sapkowski nun an der Serie mitarbeitet? Lest selbst:

JPN: Schriftsteller war nicht Ihre erste Wahl in hinsucht auf einen Beruf. Was haben Sie (beruflich) getan, bevor Sie das Schreiben für sich entdeckten?
Andrzej Sapkowski: Man kann sagen ich war eine Art Merketing-Spezialist. In Polen - zu Zeiten der Sowjetunion - hat man sehr viel verhandeln und "Deals" abschließen müssen. Ich habe dies geregelt - 30 Jahre lang.

JPN: Man kann also schon von einem radikalen Berufswechsel sprechen. Wie kam es dazu?
Andrzej Sapkowski: Ja, so kann man das ausdrücken. Meine Frau stand auch kurz vor einem Schock. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber es ist wie es ist. Heute würde ich nie wieder in mein altes Leben zurückwollen. ich denke auch nicht mehr über die Vergangenheit nach.

JPN: Was hat Sie dazu bewogen, ausgerechnet Fantasy zu schreiben?
Andrzej Sapkowski: Tolkien's "Der Herr der Ringe"-Saga. Die polnische Erst-Übersetzung wurde in den 70er Jahren veröffentlicht und zu dieser Zeit hatte ich sie auch erstmals gelesen. Ich habe sie geliebt und habe ab da begonnen, mich auch auch mit anderen Autoren aus diesem Genre zu befassen.

JPN: Haben Ihre Werke auch andere Einflüsse außer den Autoren anderer Fantasy-Bücher?
Andrzej Sapkowski: Nun, die Arbeit von Stanislaw Lem [Anm.: polnischer Philosoph und Science-Fiction-Autor] ist etwas, für das ich immer eine Leidenschaft empfand.
Die Leute denken, wenn du Science-Fiction schreibst, bist du sehr weise. Und wenn du über Elfen und Drachen schreibst, dann schreibst du etwas Dummes für Kinder. Das ist nicht wahr. Es ist überhaupt nicht wahr. Man kann nicht sagen, dass die "Herr der Ringe"-Saga für Kinder ist, denn das ist es nicht!

JPN: Ähnlich wie bei "Der Herr der Ringe" geht es in Ihren Büchern um viele verschiedene moralische und philosophische Standpunkte und Probleme.
Andrzej Sapkowski: Ich schreibe nicht so, als ob ich ein Literatur-Professor wäre, der über das Thema Vorträge hält. Ich tue es, weil ich es genieße und ich hoffe aufrichtig, dass die Leute es schätzen. Nicht alles dreht sich um Monster und Sex. Nein, da ist eine tiefere Bedeutung. Wenn der Leser es merkt, freut mich das sehr. Wenn sie nicht ... nun, dann bin ich trotzdem glücklich.

JPN: Auch wenn Sie nicht an der Entwicklung beteiligt sein wollten, wurde die "The Witcher" -Saga mit großem Erfolg in eine Videospielreihe umgesetzt. Im Moment befindet sich eine von Netflix produzierte Serie in Planung, welche direkt auf Ihren Büchern basiert. Sind Sie bei diesem Projektin irgendeiner Weise beteiligt?
Andrzej Sapkowski: Wie bei allen Adaptionen, sei es die erste oder die letzte, bin ich nicht involviert. Mein Standpunkt ist nach wie vor: Die Bücher sind die Bücher und die Adaptionen sind die Adaptionen. As Wie Kipling [Anm.: Autor von "Die Ballade von Ost und West"] einst sagte: "Ost ist Ost und West ist West. Niemals werden die beiden sich treffen". Niemals. Die Serien-Adaptionmuss von den Drehbuchautoren vorgenommen werden. Das ist alles, was ich dazu sagen werde, denn Netflix hat, wie Sie wissen müssen, einen Vertrag mit mir abgeschlossen, in dem ausdrücklich festgelegt wurde, dass jegliche von mir offengelegte Informationen in Bezug auf die Produktion zu einer schwerwiegenden finanziellen Benachteiligung führen werde. Da ist es gut, dass ich einen [Anm.: wortwörtliches Zitat] Scheiß über die Serie weiß. Daher kann und werde ich nichts sagen.

JPN: Sie sind also in keiner Form an der Produktion der Serie beteiligt?
Andrzej Sapkowski: Absolut. Und so wird es auch bleiben. Netflix hat vergessen, meinen persönlichen Standpunkt in den Vertrag aufzunehmen, und meine persönliche Meinung ist, dass ich nichts über die Produktion weiß oder wissen will.

JPN: Sie haben damals die Spiele nicht gespielt, werden Sie nun also auch die Serie nicht ansehen?
Andrzej Sapkowski: Nun, ich habe die Spiele nicht deshalb nicht gespielt, weil ich sie nicht mag oder weil ich gegen sie bin. Nein, ich habe einfach keine Zeit für Spiele. Ich bin ein Schriftsteller. Gerade in diesem Jahr habe ich in England einen Kerl gefunden, der "Erlebe dein eigenes Abenteuer"-Bücher schreibt. Etwas wie "Mach das und gehe zu Seite 12". Er erzählte mir, dass es für ihn war, als schreibe er mehrere Bücher gleichzeitig. Ich sagte ihm, dass das für mich überhaupt kein Schreiben eines Buches ist. Man kann nicht sagen, dass man ein Buch schreibt, denn wenn man ein Buch schreibt, muss man wissen, wie es beginnt und wie es endet. Etwas wie "Wenn du diesen Ork getötet hast, gehe zu Seite 340" ist nicht die richtige Art und Weise. So etwas machen Schriftsteller nicht. Das ist keine Literatur.

JPN: Was haben Sie, Herr Sapkowski, nun als nächstes vor?
Andrzej Sapkowski: Das ist ein Geheminis, ein Mysterium. Als er von Madrid nach Asturias unterwegs war, fragten sie Tim Powers, einen bekannten amerikanischen Autor, worüber er schrieb. Er antwortete "Dampfboote". Sie fragten, warum er über Dampfboote schrieb. Er antwortete: "Weil es eine schreckliche Idee ist". Also, wenn Leute mich fragen, worüber ich gerade schreibe, antworte ich: "Dampfboote."

JPN: But are you writing?
Andrzej Sapkowski: "Dampfboote." *lacht* Es sind immer Leute in der Nähe, die lauschen und Ideen stehlen. Das ist mir schon oft passiert. Deshalb sage ich nur: "Dampfboote!"

Sapkowski also wieder in gewohnt zynischer Art und Weise. Damit dürfte nun also endgültig das sich bis dato hartnäckig haltende Gerücht, er wäre in die Serienproduktion involviert, entkräftet worden sein.

Was sagt ihr zu den aktuellen Entwicklungen rund um die anstehende Netflix-Serie?

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¹ Showrunner: Da der Begriff in Deutschland nicht allzu geläufig ist, zitieren wir an dieser Stelle einmal Wikipedia für euch:

Showrunner (auch Show Runner) ist ein in der amerikanischen und britischen Fernsehindustrie verwendeter Ausdruck, der eine Person beschreibt, die für das Tagesgeschäft einer Fernsehserie verantwortlich ist und diese leitet. Der Showrunner ist dabei nur dem Fernsehsender sowie gegebenenfalls dem Produktionsstudio gegenüber verantwortlich.
...
Ein Showrunner leitet eine Fernsehserie sowohl geschäftlich als auch auf kreativer Ebene und ist für die ununterbrochene Produktion verantwortlich, in der die Episoden budget- und termingerecht gedreht werden. Der Showrunner leitet den Writers' Room, in dem er gemeinsam mit mehreren fest angestellten Drehbuchautoren die einzelnen Episoden plant und ihre Beziehung zur Serie festlegt, insbesondere bei seriell erzählten Fernsehserien mit aufeinander aufbauenden Episoden.

Weiterführende Links:
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