3. Witcher-Community-Treffen

Akt 2: Werwolfjagd

ein Erlebnisbericht von Laren

Werte Hexer, edle Zauberinnen, verehrte Anderlinge - und natürlich auch Vampire, Monster und Gesinde aller Art! Seyd willkommen und bedankt für’s Interesse am diesjährigen CT-Bericht!

Willkommen zum Witcher-CT 2015!

Bereits ein paar Tage vor dem eigentlichen Event nach Klein-Kaer-Morhen angereist, war endlich der Tag des großen Treffens angebrochen, am 16. des Oktober 2015. Anders, als die vernebelte herbstliche Morgenidylle rund um Klein-Kaer Morhen vermuten ließ, erwachten Dove samt Anhang und meine Wenigkeit in unseren Gemächern unter unerträglichem Krach, erzeugt von mindestens einer Elefantenhorde in der Etage über uns. Man munkelt, es habe sich lediglich um sonderbare kleinwüchsige Wesen der Rasse „Schulkinder“ gehandelt, aber ich könnte schwören, da oben war irgendwo ein riesiges Monsternest und eine sichere Einnahmequelle für manchen Hexer. In Ermangelung von Kartätschen ließen wir sicherheitshalber das Nest in Ruhe und begaben uns hinab in die Drachengruft, um uns dem Verzehr der morgendlichen Mahlzeit zu widmen. Den Raum teilten wir uns mit Knirpsen, die offensichtlich mit den Monstern aus der oberen Etage unter einer Decke steckten. Diese schienen jedoch eher Bruxae-Zöglinge zu sein, denn das Gekreische war nicht minder unerträglich als das Gebrüll besagter Monster. Bald darauf fuhren sie zur allgemeinen Erleichterung (und vor allem der von Dove's Angetrautem) auch wieder in stählernen Kutschen davon und die Burg versank in den wohlverdienten herbstlichen Schlummer. Vorerst …
Nach einem mittäglichen Ausflug in die Nachbarstadt nutzten wir die Zeit und die nun für uns allein gewonnene Drachengruft zur Umgestaltung des Raumes und Dekoration mit Bannern – wenn schon Nerdtum, dann bitte richtig! Und die verehrte Gemeinschaft verdient schließlich nichts Geringeres als einen würdigen Empfang im Witcher-Stil ;)

Würdiger Empfang mit Witcherbannern

Gegen Nachmittag füllte sich die Gruft auch schon mit den ersten Ankömmlingen. Dephinroth trudelte mit Iorweth ein, ebenso Shanea mit ihrer zweiköpfigen männlichen Eskorte (also … nicht mit zwei Köpfen, sondern zwei Wächtern, versteht sich. Wenngleich Dove’s kleinster Zögling beide gern zu verwechseln pflegte. Irgendwas ist also anscheinend doch an der Zweiköpfigkeit dran … Hexerei?).

Bald darauf teilte mir Jaqen Hghar via digitalen Xenogloss mit, dass auch er in Kürze anreisen würde. Allerdings sollte ich ihn in einer nahe gelegenen Ortschaft auf dem edlen Blechross abholen, denn das Portal, das er nutzte, befand sich etwa zehn Kilometer von Kaer Morhen entfernt. Gesagt, getan. Auch diese Hin- und Rückreise verlief ohne Zwischenfälle (und ich habe sogar trotz mehrerer fremder Neuankömmlinge meinen Stamm-Parkplatz zurück erhalten. Ja, das steht hier zu Recht, das war seinerzeit nicht selbstverständlich und daher ein guter Grund zur Freude! :D )

Zwischenzeitlich erreichten auch LacrimaLuna, Tibec und Daralon die Burg. Shanea begab sich mit ihren Wächtern kurzzeitig fort, um Rapptor aus einer anderen Ortschaft abzuholen (wahrlich, besser platzierte Portale des öffentlichen Personennahverkehrs wären so manches Mal ein Traum – jener geht jedoch bald in Erfüllung! Laut einer gut informierten Quelle heißt es bereits offiziell, dass derzeit fleißig an einem näher gelegenen Portal des öffentlichen Personennahverkehrs gewerkelt wird. Yaaay!).

Dove’s kleinster Zögling zeigte sich zunächst zurückhaltend, nahm jedoch schnell alle für sich ein und sonnte sich bis zur Abreise am Sonntag in der allgemeinen Aufmerksamkeit, die seiner kleinen doch quirligen Person gern gewidmet wurde. Den Freitagabend ließen wir dann gemütlich bei (Honig-)Wein, Weib und ohne Gesang (zum Glück :p ) ausklingen. Natürlich durften auch Karten- und Gesellschaftsspiele nicht fehlen und ebenso nicht unser obligatorisches Werwolfspiel zu später Stunde. Leider forderten die Strapazen der Anreise früh ihren Zoll, so dezimierte sich leider die Runde bald, aber Spaß gemacht hat es dennoch.

Am Samstagmorgen wurde gemütlich und ausgiebig gefrühstückt und erst mal wach geworden – wenn’s abends länger dauert, ist das halt so ;-) Unbehelligt von den Waldbewohnern nutzten Dove samt Anhang, Tibec und LacrimaLuna anschließend die Zeit für einen Spaziergang um Kaer Morhens Wälder im herbstlichen Morgennebel. Bald darauf gab es auch schon wieder Mittagsspeisen en masse, wonach schon wohlgesättigt mit den Vorbereitungen für das anstehende Gwint-Turnier begonnen wurde. Zum Turnier selbst hatten gewisse Herrschaften gemeint, die Gwint-Decks zwecks Chancengleichheit kastrieren zu müssen. Nicht zuletzt führte jenes dazu, dass mir gleich in der ersten Runde gegen Dove’s Monsterdeck keinerlei Chancen blieben. Und das, obwohl ich mein liebstes Deck ergattern konnte. Nilfgaard! Wehe den Deck-Kastrationsgutmenschen (ja, ich meine euch, Rapptor und Jaqen!). Wenn nochmal jemand auf diese glorreiche Idee kommt, vergess‘ ich mich … ^^

Let's Play Gwent Gwint-Turnier-Ergebnisse


Jedenfalls gelang es Dove, nach einigen sehr amüsanten Spielrunden das Turnier für sich zu entscheiden. Man munkelt, ihr kleiner, beständig umherwuselnder Glücksbringer mit dem goldenen Haar habe etwas damit zu tun. Beweisen konnte es bislang niemand, aber natürlich sei es ihr von Herzen gegönnt. Ein bisschen Spielerfahrung könnte auch von der Partie gewesen sein. Dann hätten wir die Abende zuvor nicht umsonst mit ausgiebigem Üben „Monster vs. Scoia'tael“ zugebracht ;-) Als Preis erwarb sie eine limitierte boxed Edition von „Hearts of Stone“ (besten Dank nochmal an Jaqen für diesen tollen Sachpreis!). Da sie jene allerdings bereits besaß, verschenkte sie sie an Dephinroth und Iorweth, denen die Anschaffung ohnehin noch bevorstand. So hatte also doch noch mehr als einer Glück und Grund zur Freude. Im Übrigen sei an dieser Stelle auch unserem Österreicher gedankt, der noch zu später Stunde in bester Verfassung war, uns Lebenspunkte vorzurechnen – und dass er nach eigener Aussage nicht lügen durfte, spielte uns beim Zocken ebenfalls prächtig in unsere Karten.

Nach dem Turnier konnte die Siegerin auch endlich gemeinsam mit Shanea, Tibec und Wernerot das Abenteuer-Brettspiel in Angriff nehmen. Die Entzifferung der Spielanleitungshieroglyphen erwies sich zunächst als kniffelig, aber nachdem sie mithilfe eines Tablet-Visualisierungszaubers nützliche Lösungsansätze entdeckt haben, langte das neu erworbene Wissen doch noch für eine volle Quest-Runde. Obwohl Shanea wegen ihrer Glückssträhne bester Hoffnung war, den Sieg zu erringen, konnte schlussendlich Tibec das Spiel für sich entscheiden. Dove und Wernerot erkannten die Niederlage mit Würde an.

Eingetaucht in die Welt des The Witcher Abenteuerspiels

Während die Truppe sich ganz den Gwint- und Abenteuerspielvergnügungen hingab (das Suchtpotential war unverkennbar), nutzten Iorweth und ich die Chance, uns in die Gemächer zu einer magischen Verwandlung zurückzuziehen. Jene dauerte leider ziemlich lang, doch letzten Endes konnten wir als Ciri und Triss die Burg unsicher machen. Kaum dass wir die Gemächer verließen, verfiel Iorweth aka Ciri in einen Blutrausch und stürmte mit vom Kampf geschädigten Gewand und der Klinge in der Hand die Bat-Höhle mit dem Hinweis, die Jugendlichen dort mögen sich der akustischen Fäkalien entledigen, die sie als „Musik“ bezeichneten. Das Ganze natürlich laut schreiend und mit etwas weniger erlesenem Vokabular, der hier aber aus Anstandsgründen vorenthalten wird :D Jene Jugendlichen reagierten überrascht bis geschockt und unsere Ciri sorgte gleich für Aufklärung, ehe die ersten nach der Wache kreischen konnten. Unser Empfang in der Drachengruft fiel hingegen wesentlich wärmer aus (klar, hier konnte auch jeder was mit den Gewandungen anfangen). Da die besagte Verwandlung eben viel zu lange gedauert hatte, blieb nicht viel Zeit für ein ausgiebiges Fotoshooting in den Kostümen – und so mussten wir uns mit einigen Schnappschüssen bei Dämmerung und Dunkelheit begnügen. Rapptor sind dennoch einige sehr schöne Ergebnisse mit seinem Zauber-Blitz-Seelenfänger gelungen.

Triss- und Ciri-Fotoshooting     Triss- und Ciri-Cosplay


Während unseres kleinen Shootings waren einige Schulkinder draußen am Lagerfeuer. Kaum dass wir das Gebäude verlassen haben, verloren deren Stockbrot und Würstchen furchtbar plötzlich ihren Reiz und die armen Betreuer hatten große Mühe, die Schützlinge an Ort und Stelle zu halten. Ein paar der laufenden Meter waren sogar mutig genug, mit lautstarkem „Wir wollen Krieg!“-Geschrei dazwischen zu grätschen. Ciri, die mit der blutverschmierten Klinge in der Hand immer noch dem Blutrausch frönte, verfolgte sie so manches Mal mit Kriegsgebrüll, um ihnen zu geben, wonach es sie dürstete. Nach ein paar Fluchtversuchen waren die Mini-Bruxae aber überzeugt, beim Schwert handelte es sich ohnehin um Plastik und verloren ihre Furcht. Manchmal ist Aufklärung halt auch nicht optimal … blöd, wenn man die Jugend von heute mit nichts mehr überraschen kann ;)

Triss mit Nachwuchs-CiriAls die Nacht endgültig anbrach (und die arme Ciri sich einen Ast abgefroren hatte), begaben wir uns wieder in die Drachengruft zum Abendmahl. Zu essen gab es warme Würstchen mit Kartoffel-, Nudel- und Eisbergsalat samt Zutaten zum selber mischen, dazu reichlich Brötchen und Belag zur Auswahl. Während Iorweth es kaum erwarten konnte sich aus der ein paar Nummern zu großen Montur herauszuschälen, entdeckte Dove’s halbwüchsige Tochter selbige für sich – und machte tatsächlich eine prima Nachwuchs-Ciri! :-) Einzig der kleinste Ableger in der Runde, unser goldhaariger Mini-Groot, war von der Kostümierung eher verwirrt und bedachte uns nach dem Kleiderwechsel mit einem „endlich wieder schön“. Aha. Kindermund und so. Die Wahrheit ist eben nicht gerade für ihr schönes Antlitz bekannt!

In den späten Abendstunden war es wieder Zeit für einige Runden Gwint und die Vernichtung alkoholischer Getränke samt Dove’s polnischen Kalorienbomben in bunten Verpackungen sowie den liebevoll zubereiteten Hexer-Sesam-Keksen des leider nicht anwesend sein könnenden Oparilames.

Hexerliche Sesam-Leckerei


Als kleines Feedback zu Ersterem: das Kartenspiel fühlt sich in physischer Form definitiv etwas anders an als im Computerspiel und die Spielrunden dauern (vor allem wegen der Rechnerei) etwas länger, aber zur Kalkulation der Lebenspunkte hatten wir unser überaus kompetentes Mathe-Ass aus Österreich. Alles in allem ist es ein sehr amüsanter und manchmal auch fordernder Zeitvertreib mit Suchtcharakter.

Als die Uhr Mitternacht schlug, machte ich mich geradewegs auf den Weg nach draußen – nicht allzu eilig und auch nicht in herbeigezauberten gläsernen Schuhen, sondern um ein Geschenk aus meiner Kutsche zu holen. Dephinroth hatte nämlich Geburtstag! Ausgeben musste er zum eigenen Glück ja nichts wirklich, denn es gab mehr als genug zu trinken und speisen. Perfektes Timing also :)

Im Laufe der Nacht verzogen sich nach und nach einzelne Teilnehmer in die Federn und die obligatorische Werwolf-Runde schrumpfte zusehends, bis sich das Spiel nicht mehr gelohnt hat. Der übersichtliche Rest hat sich bis in die späten Nachtstunden die Schnuten fusselig gequasselt, bis gegen zwei Uhr nachts die (Tee-)Lichter der Drachengruft endgültig ausgingen.

Am Sonntagmorgen fanden sich alle beim Frühstück ein - bis auf das Geburtstagskind. Nach einem langen und ausgiebigen Frühstück folgte auch schon einer der eher unbeliebten Teile des CTs: Gemächer räumen und alle Sachen zur Abfahrt zusammenpacken. Als diese unliebsame Quest beendet war und wir uns wieder in der Gruft eingefunden haben, war auch schon Zeit für das Mittagessen (oder Dephinroth‘s Frühstück) mit Schnitzeln, Paprika-Sauce, Potato-Wedges, blanchiertem Gemüse und dem gewohnten Do-it-yourself-Salat. Obwohl danach alle pappsatt waren, war fast niemand dem Eis abgeneigt, das uns eine der netten Herbergsmitarbeiterinnen als Dessert mitgebracht hat. Eis geht halt immer ;)

Nach dem Mittagessen reisten auch die Letzten ab und die Burg im Nirgendwo wurde wieder um ein gutes Dutzend Nerds ärmer. Das CT war auch dieses Jahr leider wieder viiiiel zu kurz, doch überaus lohnenswert. Auch und vor allem die Neulinge haben die Gruppe hervorragend ergänzt und werden hoffentlich wieder mit von der Partie sein wenn es wieder heißt:

Höchste Zeit für’s nächste Witcher-CT!

Hexerriege 2015

Oparilames' Schreiben an die Hexer von Kaer Hessenstein

Weitere Impressionen: (zum Vergrößern bitte anklicken)
Waldimpressionen Wanderwege

Kleine Meise Pilze

Moose Abendstimmung

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