Die Zeit der Verachtung

Die Zeit der Verachtung ("Czas pogardy") ist der zweite Band von Andrzej Sapkowskis Hexer-Saga. Der Roman erschien 1995 in der Erstauflage in Polen. Im Juni 2009 wurde die deutsche Übersetzung vom dtv veröffentlicht.

Die Zauberin Yennefer und Geralt haben sich auf ihren Wegen getrennt. Geralt ist auf dem Weg nach Dorian, um dort über die Detektiv- und Rechtskanzlei Codringher und Fenn herauszubekommen, wer der geheimnisvolle Zauberer Rience und sein Hintermann ist. Rience ist hinter Ciri her und schreckt nicht vor Mord zurück. Codringher weiß nur, dass außerdem die Herrscher der nördlichen Königreiche sowie der Imperator von Nilfgaard Emhyr var Emreis Ciri suchen. Keiner gibt es zu, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass derjenige, der Ciri heiratet, legal den Thron von Cintra besteigt. Codringher erzählt Geralt, dass bereits ein Kopfgeld auf Ciri ausgesetzt ist von Nilfgaard.

Yennefer reist mit Ciri nach Thanedd. Dort befindet sich die Zauberinnenschule Aretusa. Sie will Ciri dort anmelden. Das junge Mädchen hat aber keine Lust auf die strengen Regeln der Akademie. Sie läuft weg, um in Hirundum Geralt zu suchen. Auf dem Weg dorthin wird sie vom König der Wilden Jagd heimgesucht, der von ihr verlangt, sich der Wilden Jagd anzuschließen. Geralt und Yennefer retten Ciri. Die drei sind wieder zusammen.

Sie erreichen die magische Insel Thanedd. Dort wird am nächsten Tag das Treffen der Zauberer stattfinden. Der Krieg zwischen den nördlichen Königreichen und Nilfgaard steht bevor. Jene Zauberer, die persönliche Berater der Nordlandkönige sind und beim Krisentreffen der Nordländer nicht eingeladen wurden, wollen sich beraten, wie sich gegenüber den Königen verhalten wollen. Das Lager der Zauberer ist gespalten in jene, die weiterhin ihrem König Treue schwören und jene, die sich den Königen widersetzen, weil sie deren blutige Hetzjagd nach den Scoia'tael (sowie unbeteiligte Anderlinge) nicht unterstützen. Die nördlichen Königreiche sind bereits im Krieg – gegen die Scoia'tael. Dieser Krieg kommt Emhyr var Emreis sehr gelegen, denn er schwächt die Nordländer. Emhyr unterstützt die Scoia'tael nur zu gern.

Es kommt zu keinem Treffen der Zauberer, denn die Zauberer, die sich gegen ihre Könige wandten, werden als Verräter und Sympathisanten Nilfgaards entlarvt. Hinzu kommt, dass Ciri in einer Version den Ausbruch des Krieges sieht. Es kommt zum Aufstand der Zauberer auf Thanedd. Mit Hilfe der Verräter gelangen Scoia'tael auf die Thanedd Insel und somit Nilfgaards Häscher, die hinter Ciri her sind. Yennefer und Geralt ermöglichen ihrem Schützling die Flucht, wobei Geralt schwer verletzt wird.

Ciri entkommt durch das magische Portal "Tor Lara". Allerdings ist die Rettung eher eine Todesfalle. Ciri ist in der Korath Wüste gelandet, ohne zu wissen wo sie ist. Sie ist verletzt und hat weder Wasser noch Nahrung dabei. Mit eisernem Willen kämpft sie tagsüber gegen die sengende Hitze und nachts gegen die klirrende Kälte an. Völlig unerwartet trifft sie auf das Einhorn Ihuarraquax. Gemeinsam suchen sie einen Weg aus der Wüste. Auf halber Strecke werden beide von einem Sandungeheuer angegriffen, wobei Ihuarraquax verletzt wird. Mit letzter Kraft wirkt Ciri einen Heilungszauber, verliert dann aber die Besinnung.

Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich nicht mehr in der Wüste, sondern in Nilfgaard. Kopfgeldjäger haben das Mädchen am Rande der Wüste gefunden und freuen sich auf die Prämie. In einem kleinen verschlafenen Nest treffen die Kopfgeldjäger auf Berufskollegen, die ebenfalls einen Gefangenen dabei haben, auf dem ein Kopfgeld ausgesetzt ist: Kayleigh, ein Mitglied der gefürchteten Rattenbande. Jugendliche, die im Krieg ihre Eltern und Zuhause verloren haben und auf sich selbst angewiesen sind – im Krieg, der Zeit der Verachtung. Sie haben schnell gelernt, dass Raub und Mord der einzige Weg für sie ist, um zu überleben.
Mitglieder der Rattenbande befreien Kayleigh und töten sämtliche Kopfgeldjäger. Die aufgebrachten Dörfler sind von dem Blutbad wenig erfreut und setzen der Rattenbande nach. Gezwungenermaßen flieht Ciri mit den jugendlichen Mördern, weil die Dörfler sie für ein Mitglied der Rattenbande halten. Aus einer Notwehrsituation heraus muss Ciri einen der Bauern töten. Für lange Zeit wird sich das Bild des blutüberströmten schreienden Mannes ins Gedächtnis der Fünfzehnjährigen einmeißeln.


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