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Interview mit Erik Simon - Teil 3

Interview mit Erik Simon, dem Übersetzer der Witcher-Bücher - Teil 3

Teil 1 - Teil 2 - Teil 3

Die Veröffentlichung der Enhanced-Version steht unmittelbar bevor. Um die Wartezeit zu verkürzen, laden wir Euch ein, mein Interview mit Erik Simon zu lesen. Die Fans des Spiels und der Bücher werden doch sicher gern mehr über den Übersetzer der genialen Bücher wissen wollen. Im Forum könnt Ihr gern weitere Fragen stellen, die ich an Erik Simon weiterleiten werde.

Wer zuerst die Bücher von Sapkowski zu lesen beginnt, wird überrascht sein von den merkwürdigen Namen der Akteure. Ist das in der polnischen Originalversion auch so?

Ja, den deutschen Merkwürdigkeiten entsprechen polnische, jedenfalls im Durchschnitt. Am eigenartigsten ist an diesen Namen, dass die meisten so ganz und gar nicht fantasymäßig exotisch sind, sondern dass Sapkowski real existierende Namen aus verschiedenen europäischen Sprachen verwendet, nur bei den Elfen hält er sich ungefähr an die von Tolkien eingeführte Tradition. Eine der Stärken Sapkowskis sind ja die unglaublich vielen Nebenfiguren, die sich dem Leser einprägen, selbst wenn sie nur in einem einzigen Kapitel auftreten; wenn der Autor für alle diese Figuren fantasytypische Kunstnamen erfunden hätte, könnte sie kein Mensch unterscheiden, und man würde bei vielen unweigerlich an ein Waschmittel, an eine seltene Krankheit und dergleichen denken („Doch Haribo wehrte mit seiner Axt den Schwertstreich ab, und Hanuta konnte den verwundeten Ariel vom Schlachtfeld tragen.“)
Im „Schwert der Vorsehung“, der Erzählung im gleichnamigen Band, gibt es einen Baron Freixenet, der seinen Namen von einer spanischen (?) Weinsorte hat. (Der Witz geht eigentlich noch tiefer, weil sich Lem einmal darüber beklagt hat, dass in polnischer oder deutscher Schundliteratur die Franzosen nach Weinsorten heißen, und sich auch in seiner Rezension zu einem fiktiven Roman Gruppenführer Louis XVI. darüber lustig gemacht hat. Sapkowski und seine polnischen Leser wissen das natürlich. Aber ich schweife zu weit ab.)
Die Kombination von Vor- und Zuname sowie die Zuordnung des Namens zu einer bestimmten Person von einer bestimmten Fantasyrasse ist oft sehr originell; der betrunkene Gnom beispielsweise, den ich vorhin erwähnt habe, heißt Percival Schuttenbach, auch im Original; das hat sowas von den Namen in den Sketches von Loriot. Relativ viele Namen kommen bei Sapkowski aus den slawischen Sprachen, insbesondere, wenn es „redende“ Namen sind, die eine Bedeutung assozieren lassen. Die habe ich dann in der Regel übersetzt oder nacherfunden. Das Polnische hat wie das Deutsche männliche, weibliche und sächliche Wörter. Geralts Freund heißt im Polnischen Jaskier, zu deutsch „Hahnenfuß“ oder „Ranunkel“. Ein Troubadour, der sich den Künstlernamen „Hahnenfuß“ zulegt, hat keine besonders ruhmreiche Karriere vor sich, von der weiblichen Ranunkel ganz zu schweigen. Also habe ich ihn „Rittersporn“ genannt, was eine ganz ähnliche Blume meint, aber viel edler klingt. Ein paar von den slawischen Namen habe ich belassen, so dass der allgemeine Eindruck beim deutschen Leser (viele deutsch klingene Namen, ein paar ungewohnt slawische) dem beim polnischen Leser (viele gut verständliche slawische Namen, ein paar „exotische“ deutsche) ungefähr entspricht. Bei manchen slawischen Namen habe ich jedoch die Schreibweise variiert, z.B., damit der deutsche Leser Geralts Ziehvater Vesemir leichter von König Wisimir unterscheiden kann und auch richtig ausspricht. (Im Original heißt der König „Vizimir“, gesprochen wird das eben „Wisimir“, aber die meisten Deutschen würden es ja wie „Witzimir“ sprechen, wenn nicht gar wie „Fitzimir“.)

Überrascht Sie der Erfolg der Bücher im Verlauf der Ankündigung des Rollenspiels „The Witcher“? In unserem Forum wurde sehr lange sehr intensiv nach den damals vergriffenen Bücher gesucht. Es wurden durchaus hohe Preise für die wenigen Bücher auf dem Markt gezahlt.

Er überrascht mich nicht, das Computerspiel ist aber nicht der einzige Grund für den Erfolg. Unter meinen Bekannten waren alle, die seinerzeit die Heyne-Bände gelesen haben, davon begeistert; das nützt freilich nichts, wenn die weitaus meisten, die vielleicht auch begeistert gewesen wären, das Buch gar nicht erst kaufen. Es haben sich auch die Zeiten ein wenig geändert. Die Fantasy-Reihe bei Heyne hat damals ein Publikum bedient, das wohl eine ziemlich enge Vorstellung davon hatte, wie Fantasy zu sein hat und die wie Autoren zu heißen haben, jedenfalls nicht -owski; auch deutsche Fantasty war damals nicht annähernd so erfolgreich wie heute. Bei DTV kommen die Bücher ja nicht in so einer durchnummerierten Schubkasten-Reihe, sondern als eine selbständige Ausgabe, zudem sind es keine Taschenbücher, sondern Paperbacks im Buchformat. Und die Buchhändler haben inzwischen mit anderen Büchern des Autors, nämlich der Hussiten-Trilogie, gute Erfahrungen gemacht.

Haben Sie nach der Einstellung der Übersetzungen beim Heyne-Verlag noch an eine Weiterführung geglaubt?

Ich habe die Einstellung bedauert, mir danach aber keine Gedanken mehr darum gemacht. In Russland und Polen, vermutlich auch in Tschechien gibt es eine Menge erstklassiger Science Fiction und Fantasy, die hierzulande keinen Verlag findet; das bin ich gewöhnt; die meisten deutschen Verlage wollen keine guten Bücher, sie wollen Starautoren, die in den Medien berühmt oder berüchtigt sind; zum Glück für die Fantasy schreibt Dieter Bohlen keine. Der Gedanke, dass Sapkowskis Hexer vielleicht eine zweite Chance in Deutschland erhalten könnte, stellte sich bei mir ein, als die Hussiten-Trilogie hierzulande auf den Markt kam und Erfolg hatte.

Wann haben Sie erfahren, dass die Übersetzungen weitergehen?

Als mich der Cheflektor des Deutschen Taschenbuch Verlags anrief und fragte, ob ich die restlichen fünf Bände übersetzen wolle. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte sich der Verlag dazu entschlosse, weil er schon die Hussiten-Trilogie in Arbeit hatte. Dass da auch noch ein Computerspiel im Kommen war, haben sie, glaube ich, erst von mir erfahren.

Wann haben Sie erstmalig von dem Spiel erfahren? Hat Sie die Idee eines Spiels überrascht?

Vom Computerspiel habe ich im Mai 2005 erfahren. Da hat sich das polnische Unternehmen, welches das Spiel entwickelte, bei mir gemeldet und gefragt, ob sie zwei Erzählungen aus den ersten, von mir schon übersetzten Bänden für ihre Werbung bzw. für ein dem Spiel beizulegendes Booklet übernehmen dürften. Ich habe ihnen die Dateien mit den deutschen Texten geschickt, hernach aber nichts mehr von ihnen gehört. Die Texte haben sie, soviel ich weiß, nicht verwendet. Jedenfalls haben sie mir nichts bezahlt.
Besonders überrascht hat mich die Idee nicht. Es gab ja vorher in Polen schon Hexer-Spiele – nicht für den Computer, sondern als klassisches Rollenspiel mit mehreren Regelbüchlein usw. Ich habe das Buch mit der Basisversion, es stammt aus dem Jahr 2001 und scheint vor allem auf die polnische Fernseh-Verfilmung einiger Hexer-Erzählungen Bezug zu nehmen. Ich glaube, in Polen oder in Tschechien (wo die Bücher sehr frühzeitig und erfolgreich übersetzt wurden) habe ich auch mal ein anderes Hexer-Spiel gesehen, zu dem ein sehr ausführlicher Stadtplan (von Nowigrad?) gehörte. Möglicherweise war es auch nur ein Entwurf zu einem Spiel, das im Fandom kollektiv entwickelt werden sollte. Was daraus geworden ist, weiß ich nicht.

Wie sehr sind Sie vertraut mit Computerspielen im Allgemeinen und speziell mit Rollenspielen?

Meine erwachsene Tochter spielt mit Freunden Das Schwarze Auge. In den neunziger Jahren hatte ich Kontakt zu etlichen Studenten in Dresden, die sich für SF- und Fantasy-Literatur interessierten, aber auch Rollenspiele spielten, sowohl mit Buch, Würfeln usw. als auch eins im Internet, das sie wie „Matt“ aussprachen; ich vermute aber, das war irgendeine englische Abkürzung (MAT? MUD?). Ich habe sogar begonnen, mit einer der Studentinnen selbst ein Textadventure zu entwerfen, eine Art Krimi in einem mittelalterlichen Dorf, wir sind aber ziemlich früh davon abgekommen, und jetzt sind diese Leute alle in anderen Städten.
Die letzten Computerspiele, die ich selbst noch gespielt habe, stammen aus der späten DOS-Ära. Es gab da relativ einfache Strategiespiele wie „Centurio“ und dergleichen. In besonders freundlicher Erinnerung habe ich ein paar Spiele, die zwar schon animierte Grafik hatten, aber im Grunde noch wie die reinen Textadventures funktionierten; man musste eintippen, was die Spielfigur als nächstes tun sollte, und ein Teil der Arbeit bestand darin, zu erraten, auf welche Schlüsselwörter der Parser reagieren würde. Eins davon – es hieß Space Quest oder so ähnlich – war sehr witzig, es begann mit einem Überfall von fiesen Aliens auf das Raumschiff, wo der Held als Reinigungskraft (janitor) arbeitete.

Ich hatte Ihnen ja den Weg in unser Forum gezeigt und Sie meinten gleich, dass Sie nicht spielen, aber interessiert Sie die Entwicklung?

Als die Spiele grafisch aufwendiger wurden und auch nicht mehr in ein paar Stunden durchzuspielen waren, habe ich das Interesse verloren – wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich sie lieber für andere Hobbies verwenden, und wenn ich aufwendige Filmsequenzen sehen will, kann ich gleich ins Kino gehen. Ich finde es allemal interessanter, mit Freunden (die leider auch keine Zeit mehr haben) irgendwelche klassischen Brett- oder Kartenspiele zu spielen, am liebsten exotische Brettspiele wie etwa Shogi.

Wissen Sie, dass jeder Spieler praktisch in die Rolle des Witchers schlüpft und dessen Abenteuer selbst erlebt oder durchleidet?

Ich habe es vermutet und soeben bestätigt bekommen.

Konnten Sie Einfluss auf die Lokalisierung, also die deutsche Anpassung des Spieles nehmen?

Kaum. Ich habe dem Übersetzer des Spiels eine Liste mit den Namen (Personen, Orte usw.) geschickt, die in den bis dahin von mir schon übersetzten Bänden vorkamen (das ging bis Band 4), mehr hatte ich mit der deutschen Fassung des Spiels nicht zu tun. Da das Spiel aus dem Englischen übersetzt wurde, weiß ich nicht, ob er alle Namen richtig wiedererkannt hat – zumal auch schon in der englischen Fassung des Spiels manche Namen völlig anders zugeordnet sind als in den Büchern, bzw. die betreffenden Personen haben ganz andere Charaktere, Eigenschaften und Vorgeschichten.

Haben Sie damit Probleme gehabt? Können Sie das mal für unsere Leser erklären?

Probleme eigentlich nicht, ich weiß viel zu wenig von dem Spiel, als dass bei mir mehr aufkommen könnte als hier und da eine kleine Irritation. Beispielsweise wäre es mir schon lieber, wenn wir statt vom „Witcher“ vom Hexer sprächen. Aber eines ist ganz offensichtlich, und wenn man es sich vergegenwärtigt, erledigen sich die „Probleme“ von selbst: Das Spiel und die Bücher hängen natürlich zusammen, aber es sind zwei verschiedene Dinge, schon deswegen, weil naturgemäß in den Büchern viel mehr steht. Das eine kann das andere nicht ersetzen – zum Glück, denn sonst wäre ja eins von beiden überflüssig. Ich nehme an, aus diesem grundlegenden Unterschied resultieren auch die meisten Abweichungen.

Der Prozess der Schöpfung einer deutschen Version ist doch sicher nicht konfliktfrei. Können Sie uns davon erzählen?

Die Frage ist mir ein bisschen zu allgemein. Probleme gibt es immer, ich werde ja dafür bezahlt, sie möglichst elegant zu lösen, sonst könnte auch ein Computerprogramm die Übersetzung hinschludern. Die häufigsten Probleme, die mich Zeit kosten, haben damit zu tun, dass bei Sapkowski (a) sehr spezielle alte polnische Begriffe vorkommen, die nicht einmal in hundert Jahre alten Wörterbüchern stehen, und (b) die Personensprache sehr differenziert ist.
Ein Beispiel zu (a): Da haben die Pferde vor allem der Nilfgaarder so eine Art Umhänge, die fast das ganze Pferd bedecken, auch den Kopf. Ich habe das mehrfach auf mittelalterlichen Buchillustrationen gesehen, aber nur mit Mühe herausgefunden, wie das im Deutschen heißt, nämlich gar nicht deutsch, sondern aus dem Französischen entlehnt: „Kuvertüre“. Das aber meint heutzutage einen Schokoladenüberzug oder dergleichen. Ein anderes Wort, das ich gefunden haben, nämlich „Rossmantel“, kommt mir wie eine moderne Neuschöpfung vor. Also habe ich je nachdem, wie wichtig die Sache im Zusammenhang war und ob man das Wort missverstehen konnte oder nicht, mal „Kuvertüre“ geschrieben, mal „Rossmantel“ und mal „Schabracke“; letzteres ist sachlich ungenau, aber an Stellen, wo es nicht so darauf ankommt, das am besten geeignete Wort, weil die Leser damit am ehesten etwas anfangen können.
Mit der vielfältigen Personensprache komme ich meistens gut klar, da gibt es etwa den burschikosen Ton der Zwerge, die geschraubte Sprache eines Diplomaten, die ruhmredige von manchen Rittern, den ziemlich modern klingenden Bericht eines Nilfgaarder Generals, der auffällig an des Tagesbericht des Heeresoberkommandos beim Einmarsch in Polen 1939 erinnert (den hab ich vor zehn Jahren für eine SF-Anthologie mit alternativhistorischen Texten gelesen). Mit großem Vergnügen erfinde ich für die Mottos zu den einzelnen Kapiteln Deutsch, das in jeweils unterschiedlichem Grade altertümlich klingt; hoffentlich entfernt mir da nicht ein übereifriger Korrektor die alte und noch ältere Rechtschreibung.
Abstriche machen muss ich aber bei der Sprache einfacher Landleute und Hinterwäldler, die im Polnischen auf vielerlei Arten simpel und altertümlich sprechen; da gibt das Deutsche einfach nicht so viele unterschiedliche Varianten her, die trotzdem noch so verständlich wären wie im Polnischen, und ich fände es unpassend, wenn die Leute in der Fantasywelt plötzlich in ganz typischem Baierisch oder Plattdeutsch zu reden begännen. (Ebenso unpassend finde ich es übrigens, wenn in einer Welt, die ganz entschieden nicht England ist, in einem deutschen Text haufenweise Lords, Ladies und Sirs herumlaufen.)
Ein Problem anderer Art ist die schiere Länge des gesamten Zyklus. Als ich die ersten beiden Bände übersetzt habe, waren, wie gesagt, die letzten noch gar nicht erschienen, und in Kenntnis der späteren Entwicklung hätte ich manches wohl anders übersetzt. Ein typischer Fall ist ein Ortsname, der polnisch „Rivia“ lautet und den ich in der Heyne-Ausgabe mit „Rivien“ übersetzt hatte. (Ländernamen auf -ia gibt es im Deutschen erst seit dem vorigen Jahrhundert, meistens sind das irgendwelche neuen Staaten wie Nigeria oder Namibia, aber Italia heißt deutsch eben Italien, Bulgaria Bulgarien, usw. Die Fantasy wimmelt natürlich von -ias, weil viele Übersetzer die Namen einfach englisch stehenlassen, aber ich möchte bei der Fantasy-Lektüre doch lieber an Transsilvanien erinnert werden als an Tansania.) Etliche Bände später stellt sich aber heraus, dass sowohl ein Land als auch seine Hauptstadt so heißen und Geralt seinen Namen nicht nach dem Land, sondern nach der Stadt gewählt hat, weshalb in der neuen Ausgabe aus Geralt von Rivien Geralt von Riva geworden ist. Das zugehörige Königreich heißt natürlich weiterhin Rivien.
Es gibt auch viel simplere Fälle, etwa, wenn ich mich bei einem Namen, der in Band 1 ein einziges Mal ganz beiläufig erwähnt wurde, schlicht vertippt habe und das erst in Band 5 merke, wo der Name zum erstenmal wieder auftaucht. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass auch im polnischen Text die Schreibweisen mitunter irrtümlich variieren, und das habe ich in der Regel gemerkt und korrigiert. Irgendwann in Band 3 oder 4 hat Sapkowski auch begonnen, die Elfensprache etwas zu vereinfachen, indem er hier und da einen Akzent wegließ; wen das stört, der möge sich vergegenwärtigen, dass es auch bei den Elfen eine Rechtschreibreform gegeben haben kann.
Übrigens tauchen Geralt, Cirilla, Yennefer absichtlich in verschiedenen Schreibweisen auf, weil manche von den handelnden Personen einfach nicht genau wissen, wie man diese Namen ausspricht bzw. schreibt. Die späteren Bände haben manchmal auch Kapitelmottos, die aus Büchern einer viel späteren Zeit stammen, in der alle Ereignisse des Zyklus weit zurückliegen und längst legendär sind, da haben sich nicht nur die Schreibweisen verändert, sondern man weiß auch nicht mehr so recht, ob es wirklich einmal Hexer gegeben hat ...

Fühlen Sie sich jetzt als Mitschöpfer des deutschen Witcher?

Als Übersetzer bin ich zweifellos Mitschöpfer des deutschen Hexers. Der Bücher.

Freuen Sie sich, dass der Leserkreis durch dieses Computerspiel offenbar gewachsen ist?

Na klar.

In unserem Forum wird sehnsüchtig auf das Erscheinen der wirklichen Witcher-Reihe gewartet, warum dauert das so schrecklich lange?

Erstens übersetze ich sorgfältig und daher ziemlich langsam, und zwischendurch muss ich ab und zu auch mal etwas für andere Verlage machen, sonst vergessen die mich, und wenn ich mit dem Hexer fertig bin, sitze ich ohne Aufträge da. Zweitens scheint es auch der Verlag nicht sehr eilig zu haben. Ich liefere dieser Tage die Übersetzung des fünften Bandes (von sieben, die beiden Prologbände mitgerechnet) ab, jetzt im Herbst erscheint der dritte, wir haben also knapp zwei Bände Vorlauf. Im Idealfall – wenn ich nicht ernstlich krank werde und wenn der Verlag glaubt, dass der Buchhandel die Bände rasch genug abnimmt – könnte also ungefähr aller halben Jahre ein neuer Band erscheinen, wahrscheinlich mit einer Pause vor dem letzten, denn der ist fast doppelt so lang wie die anderen. Noch schneller wird es jedenfalls nicht gehen.

Sind Sie zufrieden mit Ihrer Arbeit?

Ich hoffe, Andrzej Sapkowski und die deutschen Leser sind zufrieden damit.

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