Bericht von der Games Convention '06

Treffen mit CD Projekt auf der Games Convention 2006

Zum zweiten Mal sind wir auf einer Games Convention Gast bei den Witcher-Machern. Für Euch vor Ort waren CKomet, Don-Esteban und Freddy.

Am Samstag empfingen uns die Leute von CD Project. Sie kannten unseren Forenverbund schon und waren offensichtlich gespannt darauf, was für Leute das weltweit größte Gothic-Forum betreiben, dem sie sich natürlich sehr verwandt fühlen.

Nach einem freundlichen Empfang wurde jede Menge Material vorgeführt, darunter auch der gerenderte Vorspann und diverse Ingame-Szenen.

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Worum geht es bei The Witcher? Um mehr herauszufinden, sprachen wir mit dem Gameproducer Konrad Tomasz Kiewicz.

Konrad: Der Charakter basiert auf Büchern von Andrzej Sapkowski. Sapkowski ist wohl der beste polnische Fantasy-Autor. Wir (CD Project) lieben ihn.

WoP: Ist der Witcher ein Magier wie in Gothic?

Konrad: Ja und nein, er beherrscht schon Zauber, die stellen sich aber anders dar. Der Witcher benutzt die sogenannten Zeichen. Die brauchen weder Tränke noch Runensteine sondern man muss sie lernen

WoP: Die Charakterentwicklung funktioniert ja sicher wie gewohnt über Erfahrungspunkte?

Konrad: Ja, wir haben sehr viele Skills. Jedesmal, wenn der Charakter um einen Level steigt, kann der Spieler eine Fähigkeit zur Verbesserung auswählen. Einige Fähigkeiten werden durch Storyfortschritte freigeschaltet. Auch hat man die Wahl zwischen mehreren Spezialisierungen. Man kann sich auf Schwertkampf oder Magie spezialisieren.

WoP: Rollenspieler erwarten, dass sie mehr oder minder schwer zu neuen Rüstungen, Waffen und spezielle Gegenstände gelangen. Kannst Du uns dazu etwas sagen?

Konrad: Sicherlich, wir haben viele Rüstungen für den Witcher. Aber wie in Gothic ist es nicht einfach sie zu bekommen. Der Spieler kann neue Schwerter finden und diese auch aufwerten. Weiterhin haben wir spezielle Gegenstände wie Amulette – am prominentesten ist das Witcher-Amulett.

WoP: Wir haben in unserem Forenverbund eine große Moddergemeinde. Wird der Witcher auch für sie interessant werden?

Konrad: Das wissen wir noch nicht genau. Es wird schwierig sein, aber ich hoffe, wir können eines herausbringen.

Im Gespräch wurde uns auch mitgeteilt, dass die Suche nach einem Publisher nunmehr abgeschlossen sei. Den Namen wollte man uns auf der GC noch nicht mitteilen, inzwischen steht er aber fest, es wird Atari sein.
Atari übernimmt die Distribution für Europa und Asien und es wird ein Release im Frühjahr 2007 angepeilt.

Die uns gezeigtem Materialien zeigen sehr eindringlich, wie sich das Spiel innerhalb des letzten Jahres weiter entwickelt hat.
Der bereits fertig gerenderte Vorspann zum Spiel kann man einfach nur als kinoreif beschreiben. Er bietet eine hervorragende Einstimmung in das Spiel.

Am Anfang des Spiels wird der Hexer Geralt in einem Wald von einer Übermacht überfallen und schwer verletzt. Befreundete Hexer retten ihn und bringen ihn in die Burg der Witcher. Auch wenn Geralt sich schnell erholt - ihm fehlt ein Teil seiner Erinnerung. "Was war passiert? Wer waren diese Schergen?" Etwas Großes muss vor sich gehen. Viel Zeit zum Grübeln bleibt jedoch nicht, da der Zufluchtsort der Witcher angegriffen wird. Nun greift der Spieler in das Geschehen ein. Es kommt zu den ersten Kämpfen. Der Witcher wird dabei mit der Maus gesteuert. Je nach Fähigkeiten sind im Kampf unterschiedliche Schlagkombinationen möglich. Sobald eine spezielle Schlagkombination möglich ist, leuchtet der Cursor auf. Es bleibt nur zu hoffen, dass dies dem Spieler nicht zuviel abnimmt. Auf alle Fälle verspricht dies mehr Möglichkeiten und eine aktivere Teilnahme als bei den Kämpfen in manch anderen Rollenspielen. Zusätzliche taktische Tiefe kommt ins Spiel, wenn man auf einen viel stärkeren Gegner trifft. Hier ist es ratsam einen NPC zu Hilfe zu holen. Neben den Kampfesfertigkeiten kommt auch die Magie in Forum von sogenannten Zeichen nicht zu kurz. Ein Zeichen ermöglicht z. B. ein magisches Schild, welches den Helden schützt.

Der Rollenspielpart bietet im Gegensatz zu vielen anderen Spielen eine Besonderheit. Man hat nicht die Wahl zwischen Gut und Böse, sondern muss eher das geringere Übel wählen. Die getroffene Entscheidung hat Auswirkungen auf den weiteren Storyverlauf. Ein Beispiel: Nach dem Überfall auf die Burg der Witcher konnte ein Gefanger gemacht werden. Die Witcher sind erpicht darauf, an Informationen zu gelangen. Nun hat man die Wahl, wie man mit dem Angreifer verfährt. Jede dieser Entscheidungen hat eine dramatische Auswirkung - wenn auch nicht unbedingt sofort. Verhilft man ihm zur Flucht, so erhält man Informationen, die einen Freund retten können. Der Haken ist jedoch, dass im weiteren Spielverlauf die Geliebte von Geralt den Tod findet. Tötet man ihn, bleibt die Geliebte am Leben, doch der Freund muss sterben. Eine Folter würde beide retten. Doch aufgrund dieser Grausamkeit wenden sich die anderen Witcher von Geralt ab.

Das gezeigte Material machte insgesamt bereits einen sehr runden Eindruck. Ein großes Lob gilt hier schon mal den 3D-Spezialisten und Leveldesignern von CD-Project. Die gezeigten Szenarien - insbesondere die Burg der Witcher sind vom Feinsten. Auch die Ausgestaltung der Welt erfolgt mit viel Liebe zum Detail.

Anschließend outeten sich die Macher von The Witcher als Gothic-Fans. Dies nahmen wir zum Anlass ihnen noch zwei unserer WorldofGothic-Community-Shirts zu schenken, die mit großer Freude angenommen wurden. Im Gegenzug versprach uns Łukasz Mach Witcher-T-Shirts zu senden. Wir sind gespannt. :)


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