Der Witcher
Wer ist der Witcher?
Man wird zu einem Witcher, also Hexer, wenn man noch keine zehn Jahre alt ist.
Man erzählt, dass die Hexer nachts Kinder rauben und diese in ihre Hexerburg entführen, um sie dort mittels fürchterlicher Rituale und Tränke zu Hexern machen. Diese Rituale enden für die meisten Kinder tödlich, nur ab und an wird einer wirklich zu einem Hexer. Von zehn Hexerkandidaten überlebt höchstens einer. Der Schöpfungsprozess eines Hexers beinhaltet grauenvolle Transmutationen, die die eigentliche Struktur der Muskeln und Knochen verändern, um sie für maximale Belastungen tauglich zu machen. Dem angehenden Hexer werden Tränke eingeflößt, die die Zusammensetzung des Blutes, des Metabolismus und des genetischen Codes verändern.
Dank dieser Veränderungen wird der Hexer nahezu unempfänglich für Gifte, Magie, Temperaturschwankungen und Krankheiten. Die Hexer lernen außerdem magische Zeichen, die der Laie wohl Zaubersprüche nennen würde, obwohl sie nicht gesprochen werden. Außerdem lernt der Hexer die Listen der Monster zu durchschauen, deren Vernichtung sein Beruf ist. Die durch die Mutationen bewirkten Veränderungen führen dazu, dass die Mehrheit der Hexer Besonderheiten aufweist, an denen sie leicht zu erkennen sind (vertikale Pupillen, Pigmentstörungen in Haut und Haar, spezifischer Körperbau).
Wegen ihres seltsamen Wesens und der Gerüchte, die Hexer würden Kinder zur Auffrischung ihrer Reihen rauben, werden sie gefürchtet und von den meisten Menschen gehasst. Einen sehr guten Eindruck des Hasses, den Hexern oft entgegenschlägt, bekommt man bereits im Intro zu The Witcher 2, in dem es heißt:
„Wahrlich, nichts ist widerlicher auf Erden als jene Monster, welche da Hexer geheißen, sind sie doch Früchte der verruchtesten zaubrischen Teufeleien. Kreaturen ohne Anstand, Gewissen und Skrupel... Höllenbrut, geschaffen allein, um zu töten.
Anonymus, Das Monstrum, Eine Beschreibung von Hexern.“
Die Hexer werden daher auch nicht selten von religiösen Fanatikern gejagt und angefallen. Dass der Wahrheitsgehalt des obigen Zitates gegen Null tendiert, sieht man auch am Kodex unseres Hexers gegenüber sogenannten Monstern. So greift der Hexer nie zuerst ein mit einem Verstand begabtes Wesen an, unabhängig davon ob es für ein Monster gehalten wird oder nicht. Außerdem ist der Hexer neutral gegenüber sozialen Konflikten und mischt sich in diese eigentlich nicht ein.
Für Hexer ist die Treue zu traditionellen Hexerwaffen charakteristisch - einem langen Schwert, das die Hexer für die universelle Waffe halten. Da dieses Schwert dem Hexer bei der Initiation verliehen wird und seinen persönlichen physischen Gegebenheiten angepasst ist, müsste der Hexer gewichtige Gründe für einen Waffenwechsel haben. Außerdem benutzen sie zur Steigerung ihrer Möglichkeiten vor den Kämpfen Elixiere. Alle diese Elixiere sind für normale Wesen jedoch stark wirksame Gifte.
Das Medaillon mit dem Wolfsschädel ist das Zeichen der Hexerschule, der u. A. auch Geralt von Riva - der wegen seiner weißen Haare auch weißer Wolf bzw. Gwynbleidd in der Alten Rede genannt wird - angehört. Neben der Hexerschule mit dem Medaillon des Wolfskopfes, ist noch eine weitere Hexerschule bekannt, von der man jedoch erst in The Witcher 2 erfährt. Auch sie händigt ihren Schülern Medaillons als Erkennungszeichen aus, allerdings ist ihr Symbol das zweier ineinander verschlungener Schlangen. Die Medaillons der Hexer erfüllen aber auch noch weitere Zwecke. So ist das Medaillon auch ein starker Konverter magischer Energie, mit dessen Hilfe die Hexer überhaupt erst in der Lage sind, Zeichen zu wirken. Dazu entzieht das Medaillon dem umgebenden Raum Magie. Ohne das Medaillon wären die Gesten keine magischen Zeichen. Außerdem hat das Medaillon eine Schutzwirkung: Bei Kontakt mit feindlicher Magie oder Monstern in der Umgebung vibriert es.
Die Prophezeiung Ithlinne Aegli aep Aevenien
"Hört meine Worte, denn es kommt die Zeit des Schwertes und des Beiles, die Stunde des Hundesturmes. Es Kommt die Stunde der Weißen Kälte und des Weißen Lichtes, die Stunde des Wahnsinns und der Verachtung, Tedd Deiradh, die Endzeit. Und die Welt geht frierend zugrunde - überzogen von Eis und Schnee..."
Den nördlichen Staaten droht ein grausames Ende. Nach der Prophezeiung von Ithilinne, einer elfischen Wahrsagerin, wird die Welt zerstört zur Stunde der Weißen Kälte und des Weißen Lichtes - von Kälte, Schnee und Eis, das die Welt vom Norden her überziehen wird. Doch diese Prophezeiung ist nicht das einzige, was die Leute beunruhigt.
Nach einem brutalen und blutigen Krieg mit dem südlichen Imperium, dem Kaiserreich Nilfgaard, und den Elfen sind die nördlichen Reiche kraftlos und zerstört, die Herrschaft launischer und kurzsichtiger Könige schwindet. Inmitten des Chaos verspricht der Orden der Flammenrose der Welt neue Hoffnung. Die Rittermönche versprechen Frieden, neuen Wohlstand und die Einigung aller nördlichen Königreiche. Sie behaupten, dass der sich verstärkende Frost nur durch die Kraft des Feuers zu bändigen wäre, dem sie huldigen. Der Orden bekommt indes immer mehr Zulauf. Die Ritter vom Orden der Flammenrose wollen die Zuneigung der Monarchen der nördlichen Reiche gewinnen, um der wilden und unzugänglichen Berge habhaft zu werden, die von Elfen bevölkert werden.
Zur selben Zeit tauchen Horden von Monstern auf den Straßen auf, unter ihnen Arten, die seit Jahrhunderten als ausgestorben galten. Sie ernähren sich von Leichen, überfallen Dörfer und verbreiten Panik unter den Menschen der nördlichen Reiche. Gleichzeitig schüren sie aber auch noch mehr Hass gegenüber den Anderlingen, denen so manches untergeschoben wird. Zudem machen unglaubliche Gerüchte die Runde, jemand säße in einem geheimen Versteck, züchte diese Bestien und verfolge damit schreckliche Ziele.
Und genau zu solch finsteren Zeiten nimmt The Witcher 1 seinen Anfang. Der Hexer Geralt von Riva kehrt nach Kaer Morhen, der zerstörten Festung der Hexer, zurück. Er weiß, dass einige seiner Brüder noch dort leben, doch er fühlt, dass etwas nicht stimmt. Seine schlimmsten Befürchtungen werden wahr, als die Festung plötzlich angegriffen wird. Der Hexer und seine Brüder leisten jedoch Widerstand. Unser Held begibt sich auf eine Reise um die Ursachen der schrecklichen Veränderungen zu erkunden und natürlich um seinem Tagwerk, der Bekämpfung von Ungeheuern gegen einen kleinen Obolus, nachzukommen. Schließlich ist sein Beruf vergleichbar mit dem eines Kammerjägers. Er soll das Ungeziefer in Monsterform vernichten.
Er erfährt, wer der Drahtzieher des Überfalls auf Kaer Morhen ist und erfährt Geheimnisse, die zu einer Bedrohung für die ganze Welt werden könnten. Diese sagenhafte Welt ist bevölkert von Menschen, Elfen, Zwergen, Gnomen, Rotmenschen und vielen anderen Geschöpfen. Die nördlichen Reiche werden hauptsächlich von den Menschen bewohnt, der stärksten, aber auch der uneinigsten Rasse. Die Nichtmenschen (Elfen, Zwerge, Gnome und Rotmenschen), auch „Anderlinge“ genannt, sind sehr oft Vertreibungen und Repressionen unterworfen. Die Elfen besitzen weitab zwar noch ein unabhängiges Königreich. Einige von ihnen leben aber weiter in den Wäldern und führen als Scoia'tael einen hoffnungslosen Kampf gegen die Menschen, aus dem die letzteren stets siegreich hervorgehen.
Geralt von Riva sagt über sich selbst: "Ich bin ein ganz gewöhnlicher Findling... ein ungewollter, unrechtgeborener Sohn einer Frau, an die ich mich nicht erinnern kann, doch weiß, wer sie ist..." Geralts Mutter war Hexenmeisterin - die Heilerin Visenna. Der Vater - der Auftragssoldat Korin. Visenna gab ihren Sohn zur Erziehung den Hexern von Kaer Morhen, wo sich Geralts Schicksal erfüllen sollte - er wurde ein Hexer.
"Mein Haus ist Kaer Morhen, die Wohnfestung der Zauberer... es gab diese Festung. Wenig ist von ihr übrig geblieben. Ich ging dort durch eine natürliche Mutation. Prüfungen durch Kräuter, und dann - wie immer - Gifte, Beschwörungen, Krankheiten und alles von vorne... und noch mal... bis zum Resultat. Ich habe die Transmutation erstaunlich gut verkraftet, habe sie im Gegensatz zu vielen überlebt. Dann hielt man mich für einen ausreichend immunisierten Kerl - es gibt diesen Fachausdruck - und selektierte mich für weitere, kompliziertere... Experimente. Die waren noch ausgefeilter. Doch ich habe überlebt. Als Einziger von allen, der für solcher Art Experimente auserwählt wurde. Seitdem habe ich weißes Haar. Ein volles Fehlen von Pigmenten. Wie man sagt - eine Nebenwirkung. Und jetzt verdiene ich mit meiner Dienstleistung mein Geld. Ich diene keinem Gott, nur mir und dem Geld."
Ursprünglicher Artikel von ?. Aktualisiert und ergänzt von diego
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